Einführung
Das Zisterzienser Nonnenkloster Stadtroda - Eine Ruine der ehemaligen Zisterzienser Nonnenkloster zu Roda. Das Kloster verdankt seinen Ursprung den Herren von Lobdeburg, welche nach ihrem Einzug 1160 aus Franken in die hiesige Gegend hier in Stadt Roda (seit 1925 Stadtroda) ein neues Hauskloster, auch als eine Begräbnisstätte für ihr Geschlecht, anlegten und dabei 1240 das Kloster für Nonnen vom Orden der Zisterzienserinnen gründeten. Aufgehoben wurde es 1534 infolge der Reformation in Thüringen.


Klosteranlage
Von den einst zum Kloster gehörenden Baulichkeiten sind noch erhalten die mehrfach erneuerte Klostermühle (heute Wohnanlage) und die Ruine der Kirche. Und so ist die gesamte Klosteranlage überliefert: Gleich an die Klosterkirche hatte man das Nonnenhaus gebaut, sodass eine Tür von der Nonnenempore der Kirche zu den Räumen des Klostergebäudes führte. Die linke hintere Pforte führte in den Kreuzgang. Vor dem Kreuzgang im Klosterhof befand sich ein Brunnen, der sein Wasser über eine Holzleitung aus dem Born vom jenseitigen Ufer der Roda erhielt. Dieser Brunnen wurde 1552 abgebaut und im Schlosshof „Fröhliche Wiederkunft" in Wolfersdorf aufgestellt.


Zu den Wohn- und Wirtschaftsgebäuden des Klosters gehörten weiterhin ein Haus für die Wohnungen der Geistlichen, ein anderes Wohnhaus, ein Schlafhaus, ein Küchenhäuschen und ein Backhaus, Viehhäuser, Pferdestall mit Knechtstube und Keller, Scheunen, die Klostermühle – bestehend aus Mahl- und Schneidemühle, ein Ziegelofen und später noch ein Brau- und Malzhaus.
Die Kirche stammt in ihrer ursprünglichen Anlage aus der Zeit der Frühgotik. Sie bildet in ihrer gesamten Ausdehnung ein Rechteck von 37,52 m Länge und 14,72 m Breite und ist nur noch in ihren Umfassungsmauern in verschiedener Höhe erhalten. Der ungewöhnlich lange Chorraum ist über das gleichbreite Langhaus durch 8 Stufen erhöht. Die Ostseite des Chorraumes hatte drei hohe gotische Fenster, welche in der Mitte durch Stabwerk in 2 Teile geschieden und reich gegliedert waren. In der Nordmauer des Chorraumes gab eine große runde Fensterverbindung Einblick in die Seitenkapelle, die wahrscheinlich der Aufbewahrung von Reliquien diente.
Nach der Auflösung des Klosters verfielen die Gebäude allmählich. Die Steine der Kirche waren willkommendes Baumaterial für die Nachbarhäuser und andere Baulichkeiten, wie zum Beispiel 1611 die Mauer des St. Jakobsfriedhofes aus solchen errichtet wurde. Als 1689 und 1873 die vor der Ruine gelegenen Häuser der Klostergasse abbrannten, wurde dieselbe freigelegt. Sie ging durch Gesetz vom 29. April 1874 über die definitive Regulierung der Rechtsverhältnisse am Domänenvermögen in den Staatsbesitz von Sachsen-Altenburg über. 1923 wurde das Land Thüringen Eigentümer und gab die Klosterruine am 30. August 1929 als Geschenk des Landes an die Stadtgemeinde Stadtroda.