Flößen

Noch in den 1930er Jahren diente sie mancherorts im Thüringer Holzland als Broterwerb, heute gilt die Flößerei als immaterielles Kulturerbe.
Die Saale war seit der Mitte des 13. Jahrhunderts der effektivste Verbindungsweg zwischen der waldreichen Region des Thüringer Schiefergebirges, den bewaldeten Buntsandsteinhöhen und den Niederungsebenen des Flusses bis zur Mündung bei Barby.

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Geschichte

Wochenlang auf dem Fluss unterwegs

Die Langholzflößerei auf der Saale bot Jahrhunderte lang vielen Bewohnern am Fluss eine einträgliche Erwerbsmöglichkeit. Mit der Flößerei wurde
im zeitigen Frühjahr schon während der Schneeschmelze und auch manchmal schon bei Eisgang begonnen. Das machte diese Arbeit äußerst gefährlich.
Die Uhlstädter Flößer bauten ihre Flöße in der Regel an der oberen Saale, im Bereich der jetzigen Bleilochtalsperre. Geflößt wurde bis nach Camburg und Bad Kösen zu den großen Holzmessen. Geflößtes Holz war seinerzeit begehrtes Bauholz, denn das kalte Wasser hatte die Gerbstoffe aus dem Holz geschwemmt. Sowohl der Weg zu den Sammelstellen, als auch der Rückweg von den Holzmessen nach Hause, wurden bis zum Bau der Saalebahn zu Fuß zurück gelegt. Wochenlang waren die Männer auf dem Fluss unterwegs.

Vom Mittelalter bis in die 1930er Jahre

Mit der Zunahme des Holzgeschäftes wuchs die Bedeutung schnell wachsender, leichter und damit gut flößbarer Fichten, die andere Baumarten der heimischen Wälder verdrängten. Zum Ende des 17. Jahrhunderts stieg außerdem der Bedarf der Scheitholzflöße, so dass auch die Uhlstädter Flößer die schwere Arbeit des Scheitholztriftens, den Transport ungebundener Hölzer, verrichteten. Ende der 1930 er Jahre kam die gewerbliche Saaleflößerei zum Erliegen. Die Kohle hatte ihren Siegeszug begonnen. Mit der Eisenbahn konnten Brennund Baustoffe aller Art schnell in die Industriezentren transportiert werden. Floßfahrten und Wasserwandern auf der Saale heute Wen reizt es nicht einmal ein Floß zu besteigen und den Fluss hinunter zu fahren. Auf einer Strecke von ca. 10 km fließt die Saale auf einem malerischen naturnahen Streckenabschnitt. Von Mai bis Oktober besteht die Möglichkeit, das herrliche Saaletal vom Floß aus zu genießen. Die Floßfahrt
beginnt in Unterhasel, führt vorbei an der Weißenburg, weiter nach Weißen und endet nach etwa 2 Stunden im Flößerort Uhlstädt. Der Zeltplatz am Saalewehr ist ein idealer Ausgangspunkt oder Zwischenstopp für eine individuelle Bootstour mit eigenem oder gemietetem Kanu oder Schlauchboot.

 

Highlight: Das Flößerfest


Alle ungeraden Jahre zu Pfingsten findet in Uhlstädt das über die Grenzen Thüringens hinaus bekannte Flößerfest statt. Dabei werden die alten Bräuche der Flößer wieder lebendig. Spektakulärer Höhepunkt dabei ist die Fahrt der Langholzflöße über das Saalewehr (Bilder S. 32). Bei einem Besuch des Flößereimuseums oder eigener Floßfahrt kann jeder auf den Spuren der Flößer wandeln.